Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist ein zentrales Instrument der deutschen Energiepolitik zur Förderung der erneuerbaren Energien. Es wurde im Jahr 2000 eingeführt und seitdem mehrfach novelliert. Das Gesetz hat das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung zu erhöhen, um den Treibhausgasausstoß zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Grundlagen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Das EEG legt verbindliche Ausbauziele für erneuerbare Energien fest und bietet finanzielle Anreize für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie. Zu den zentralen Instrumenten des Gesetzes zählen die Einspeisevergütung und die Marktprämie, die Betreibern von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien einen festen Abnahmepreis für ihren Strom garantieren.

Zielsetzungen und Instrumente des Gesetzes

Das EEG verfolgt mehrere Zielsetzungen:

  • Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch
  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen
  • Verbesserung der Versorgungssicherheit
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien

Um diese Ziele zu erreichen, setzt das EEG auf verschiedene Instrumente, wie z. B.:

  • Einspeisevergütung: Betreiber von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien erhalten eine garantierte Vergütung für den eingespeisten Strom.
  • Marktprämie: Diese soll die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt fördern, indem Betreiber am Markt teilnehmen und die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der festgelegten Vergütung erhalten.
  • Ausschreibungen: Seit 2017 werden die Vergütungssätze für bestimmte Anlagengrößen und -technologien im Rahmen von Ausschreibungen ermittelt.

Auswirkungen auf Industrie und Gewerbe

Das EEG hat direkte Auswirkungen auf Industrie und Gewerbe:

  • Finanzierung: Die Förderung erneuerbarer Energien wird über die EEG-Umlage finanziert, die von den Stromverbrauchern – einschließlich der Unternehmen – getragen wird.
  • Entlastungsregelungen: Unternehmen, die energieintensiv sind oder im internationalen Wettbewerb stehen, können von Entlastungsregelungen profitieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
  • Investitionsmöglichkeiten: Das EEG bietet Anreize für Unternehmen, in erneuerbare Energien zu investieren und damit ihre Energiekosten zu senken und ihre Umweltbilanz zu verbessern.

Fördermöglichkeiten und Anreize

Das EEG bietet verschiedene Fördermöglichkeiten und Anreize für Unternehmen:

  • Garantierte Einspeisevergütung oder Marktprämie für den erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien
  • Entlastung von der EEG-Umlage für energieintensive Unternehmen
  • Möglichkeit, eigene Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu betreiben und damit Energiekosten zu reduzieren
  • Zugang zu Förderprogrammen und zinsgünstigen Krediten für Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen

Kritik und Reformen

Obwohl das EEG erfolgreich zur Förderung der erneuerbaren Energien beigetragen hat, gibt es auch Kritikpunkte:

  • Kosten: Die EEG-Umlage hat zu steigenden Strompreisen geführt, was insbesondere für private Haushalte und kleinere Unternehmen eine Belastung darstellt.
  • Fehlende Flexibilität: Das EEG hat in der Vergangenheit zu einem starken Ausbau von Anlagen geführt, die nicht immer optimal in das Stromnetz integriert werden konnten.
  • Bürokratie: Die zahlreichen Regelungen und Anforderungen im EEG können zu einem hohen Verwaltungsaufwand für Unternehmen führen.

Um diesen Kritikpunkten zu begegnen, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Reformen des EEG durchgeführt, um das Gesetz effizienter und marktorientierter zu gestalten. Dazu zählen die Einführung von Ausschreibungen, die Anpassung der Vergütungssätze und die stärkere Integration der erneuerbaren Energien in den Strommarkt.

>