Energiecontracting

Energiecontracting ist ein Geschäftsmodell, bei dem ein externer Dienstleister, der sogenannte Contractor oder Energie-Contractor, die Verantwortung für die Energieversorgung und/oder energietechnische Anlagen eines Kunden übernimmt. Dies kann die Planung, Finanzierung, Installation, Wartung und den Betrieb von Anlagen zur Energieerzeugung, -verteilung oder -nutzung beinhalten.

Formen von Energiecontracting

Es gibt verschiedene Formen von Energiecontracting, darunter:

  • Energiespar-Contracting: Der Contractor übernimmt die Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen und finanziert diese durch die eingesparten Energiekosten.
  • Energieliefer-Contracting: Der Contractor errichtet, betreibt und wartet Anlagen zur Energieerzeugung und -verteilung und verkauft die erzeugte Energie an den Kunden.
  • Betreiberverantwortungs-Contracting: Der Contractor übernimmt die technische und kaufmännische Verantwortung für den Betrieb der Energieanlagen des Kunden.

Vorteile von Energiecontracting für Unternehmer

Zu den Vorteilen von Energiecontracting für Unternehmer in Industrie und Gewerbe zählen:

  • Kosteneinsparungen: Durch Energiecontracting können Unternehmen ihre Energiekosten senken, indem sie von den Erfahrungen und dem Know-how des Contractors profitieren.
  • Reduzierung des Investitionsrisikos: Da der Contractor die Verantwortung für die Finanzierung, Planung und Umsetzung von Energieprojekten übernimmt, trägt er auch das Investitionsrisiko.
  • Verbesserung der Energieeffizienz: Energie-Contractoren sind Experten auf dem Gebiet der Energieeffizienz und können Unternehmen dabei unterstützen, ihre Energieeffizienz zu steigern.
  • Entlastung von betrieblichen Aufgaben: Durch die Auslagerung von energierelevanten Aufgaben an einen Contractor können Unternehmen ihre Ressourcen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Auswahl eines Energie-Contractors

Bei der Auswahl eines geeigneten Energie-Contractors sollten Unternehmer auf folgende Kriterien achten:

  • Erfahrung und Expertise: Der Contractor sollte über ausreichende Erfahrung und Expertise im Bereich der Energieversorgung und -technik verfügen.
  • Referenzen: Der Contractor sollte nachweisbare Erfolge bei der Umsetzung von Energiecontracting-Projekten vorweisen können.
  • Vertragsinhalte: Im Vertrag sollten alle wichtigen Punkte wie Leistungsumfang, Laufzeit, Preise, Haftung und Kündigungsbedingungen klar geregelt sein.

Fallbeispiele und Erfahrungen

In der Praxis haben sich verschiedene Energiecontracting-Modelle als erfolgreich erwiesen. So konnten beispielsweise Unternehmen durch Energiespar-Contracting ihre Energiekosten um bis zu 50 % reduzieren und gleichzeitig ihre CO2-Emissionen senken. Energieliefer-Contracting hat sich insbesondere bei der Umstellung auf erneuerbare Energien, wie zum Beispiel Biomasse oder Solarenergie, bewährt.

>